“Januar weiß, der Sommer heiß“, “Der April tut, was er will”, “Donnert’s im Dezember gar, kommt viel Wind im nächsten Jahr.” – Sicherlich kennt auch ihr die ein oder andere Bauernregel. Die lustigen Sprüche sollen leicht zu merken sein und den Bauern helfen, das Wetter vorauszusagen. Doch stimmen die Bauernregeln wirklich? Und wenn ja, sind sie auch für den Weinbau anwendbar?
Der Ursprung der Bauernregeln
Bauernregeln gibt es fast genauso lange wie die Menschheit selbst. So finden wir bereits Hinweise in Werken des Altertums. Sogar in der Bibel finden sich Wetterregeln wieder. So steht in Lukas 12, 54–55: „Außerdem sagte Jesus zu den Leuten: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein“.
Für unsere Vorfahren waren die Vorhersagen überlebenswichtig. Auf mögliche Wetterumschwünge musste man vorbereitet sein, um die Ernte und somit sein Überleben zu sichern.
Die Entwicklung dieser Merksätze beruht auf Beobachtung. So wurden gewisse Regeln mehrfach beobachtet, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Bauernregeln und die Wissenschaft
Auf die Frage, ob man sich auf die Vorhersagen wirklich verlassen kann, gibt es verschiedene Aussagen. Einen wissenschaftlichen Beweis konnten wir leider nicht finden. Allerdings zeigt die Beobachtung, dass manch eine Regel sich tatsächlich als recht zuverlässig erweist. Dazu gehört beispielsweise die Siebenschläfer-Regel. Sie besagt, dass das Wetter am Siebenschläfertag, dem 27. Juni, angibt, wie es in den kommenden Wochen bleiben wird. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt stabilisiert sich die Wetterlage für einige Wochen.

Man muss bei den Bauernregeln beachten, dass sie selten für ganz Deutschland oder Europa anwendbar sind. Ort und Zeitpunkt der Regel spielen eine wichtige Rolle in der Genauigkeit der Vorhersagen. So kann eine Bauernregel aus der Ostsee-Region wie ein Widerspruch zu einer Regel aus den Alpen wirken. Wenn man diese Zusammenhänge nicht beachtet, mögen die Regeln wertlos erscheinen.
Vorhersage für den Weinbau
Auch die Weinbauern haben Regeln entwickelt, um den neuen Jahrgang vorauszusagen.
Wir haben die vier wichtigsten für euch recherchiert:
- Ist Dreikönig (6. Januar) hell und klar, gibt’s viel Wein in diesem Jahr.
- Ist der Januar nass, bleibt leer das Fass.
- Am 10. Jänner Sonnenschein bringt viel Korn und Wein.
- Bringt Martina (30. Januar) Sonnenschein, hofft man auf viel Korn und Wein.

Bauernregeln auf die Probe stellen
Was meint ihr? Ist an Bauernregeln etwas dran? Oder sind sie zwar lustig, aber völliger Quatsch?
Unser Tipp: Stellt die Bauernregeln doch einmal selbst auf die Probe! Hier sind drei Bauernregeln für den Januar, zum Ausprobieren:
- Der Januar muss krachen, soll der Frühling lachen.
- Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer gerne heiß.
- Kommt der Frost im Januar nicht, zeigt im März er sein Gesicht.