Ob pur oder als Aperitif – das Prickeln des beliebten italienischen Schaumweins macht einfach Spaß und darf auf keinem Fest fehlen. Prosecco ist mittlerweile der bekannteste und auch der beliebteste Schäumer in Deutschland. Aber wie wird Prosecco hergestellt und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Prosecco Spumante und Prosecco Frizzante?

Was ist Prosecco?
Prosecco ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Schaumweine, Perlweine und Stillweine aus einem bestimmten Bereich Venetiens. Prosecco wird aus der Glera Traube gekeltert, einer weißen Rebsorte mit langer Tradition im Norden Italiens. Heute darf Prosecco ausschließlich in den Regionen Veneto, Treviso, Asolo und Conegliano-Valdobbiadene angebaut werden.
Ursprünglich bezeichnete man mit Prosecco die in der sehr weitläufigen Ebene Venetiens vorherrschende Traubensorte. Das führte jedoch dazu, dass der Markt regelrecht mit Prosecco ohne klare Herkunftsregelung überschwemmt wurde. Der Großteil dieses generischen Proseccos stammte nicht aus dem historischen Prosecco-Kerngebiet, sondern aus angrenzenden Anbaugebieten.

Um das Qualitätsprodukt aus Norditalien zu schützen, wurde die Rebsorte im Rahmen der Festlegung strenger DOC-Regularien zu Glera umbenannt und das Wort Prosecco zu einer Herkunftsbezeichnung erklärt. Somit bleibt die Bezeichnung heute ausschließlich den Anbaugebieten vorbehalten, die um das ursprüngliche Kerngebiet mit dem Zentrum Conegliano-Valdobbiadene liegen. Erzeuger, die bereits fünf Jahre vor dem DOC-Erlass Prosecco produzierten, fallen allerdings in eine Ausnahmeregelung und dürfen ihre Weine weiterhin als Prosecco etikettieren.
Wie wird Prosecco hergestellt?
Prosecco unterscheidet sich von Sekt, Cava und Champagner durch sein Herstellungsverfahren. Die zweite Gärung findet nicht in der Flasche statt, sondern in einem speziellen Drucktank – der Autoklave. In Deutschland nennt man diesen Prozess das Tankgärverfahren. In Italien spricht man von der Metodo Martinotti.
Dabei wird der Grundwein mit Zucker und Hefe versetzt, wodurch die zweite Gärung eingeleitet wird und Kohlensäure entsteht. Anschließend wird der Prosecco vom Hefesatz getrennt und unter Gegendruck in Flaschen abgefüllt. Das Ergebnis ist ein prickelnder und fruchtbetonter Schaumwein, in dem sich sowohl der Ursprung im Veneto als auch die Aromatik der Glera-Traube widerspiegeln.
Prosecco-Weine müssen einen Mindestgehalt von 85 Prozent Glera aufweisen. Eine erst seit dem Jahrgang 2020 bestehende Kategorie ist der Prosecco Rosé. Seine Farbe erhält er von einem kleinen Anteil Pinot Noir. Während Prosecco Spumante nach dem Tankgärverfahren erzeugt wird, kommt für den Frizzante das Verfahren der Karbonisierung oder Imprägnierung zum Einsatz. Einige anspruchsvolle Spitzenerzeuger stellen Prosecco Spumante auch nach der Methode der traditionellen Flaschengärung her.

Was ist der Unterschied zwischen Prosecco Spumante und Prosecco Frizzante?
Die Begriffe Spumante und Frizzante stammen aus dem Italienischen und beziehen sich auf den Anteil des gelösten Kohlenstoffdioxids. Frizzante bedeutet Perlwein, während Spumante für Schaumwein steht. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Perlwein und Schaumwein?
Der Druck macht den Unterschied. Gesetzlich ist vorgeschrieben, dass Perlwein mindestens 1 Bar und maximal 2,5 Bar Überdruck in der Flasche haben darf. Um ein Produkt als Spumante – also Schaumwein – bezeichnen zu dürfen, muss der Überdruck in der Flasche mindestens 3,5 Bar aufweisen. Während Spumante im Tank eine zweite Gärung erfährt und dadurch einen höheren Druck entwickelt, wird dem Frizzante lediglich Kohlensäure zugesetzt. Da es sich dabei nicht um natürliche Kohlensäure handelt, ist diese weniger gut in den Prosecco eingebunden und verfliegt schneller.
Der Unterschied zwischen Prosecco Spumante und Prosecco Frizzante geht aber über den Druck hinaus. Auch die Grundweine dieser beiden Kategorien unterscheiden sich. So ist der Grundwein für Spumante in der Regel hochwertiger. Aufgrund der länger andauernden Tankgärung weist Spumante einen feineren und cremigeren Schaum als der Frizzante auf und hat eine höhere aromatische Komplexität zu bieten.

Es gibt auch optisch einen kleinen Unterschied, durch den man schnell erkennen kann, ob es sich um einen Spumante oder Frizzante handelt. Da beim Frizzante weniger Druck auf der Flasche ist, wird er häufig mit einem Kronkorken oder einem Schraubverschluss verschlossen. Zum Verschließen eines Spumante kommen ausschließlich pilzförmige Naturkorken zum Einsatz, die von einer Agraffe gesichert und von einer Metallfolie umschlossen werden.
Letztlich machen sich die Unterschiede zwischen Frizzante und Spumante auch im Preis bemerkbar. Einen einfachen Frizzante bekommt man schon für unter fünf Euro, während hochwertiger Spumante mitunter an die Preiskategorie von Champagner heranreicht.

In welchen Geschmacksrichtungen gibt es Prosecco?
Die Geschmacksbezeichnung von Prosecco bezieht sich auf den Restzuckergehalt. Da der Zusatz von Kohlensäure die Geschmackswahrnehmung beeinflusst, gelten für Schaumweine EU-weit andere Bezeichnungen für die jeweiligen Restzuckerkonzentrationen als für stille Weine.
- Brut Nature (Zero Dosage, Zero Dosaggio): 0-3 g/l Restzucker
- Extra Brut (extra herb): 0-6 g/l Restzucker
- Brut (herb): 0-12 g/l Restzucker
- Extra Dry (extra trocken): 12-17 g/l Restzucker
- Dry (sec, trocken, secco, asciutto): 17-32 g/l Restzucker
- Medium Dry (demi-sec, halbtrocken): 32-50 g/l Restzucker
- Sweet (dolce, doux, mild): über 50 g/l Restzucker
Das sind unsere Prosecco Favoriten:
Valdo Marca Oro Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG
Der Valdo Marca Oro Valdobbiadene Prosecco Superiore – die goldene Marke – ist in Italien ein absoluter Klassiker und nicht umsonst der meistverkaufte DOCG-Prosecco Italiens. Die Trauben für den Marca Oro stammen aus den malerischen Hügeln des Valdobbiadene im Veneto. Das helle Strohgelb funkelt mit goldenen Reflexen und verströmt einen unverwechselbaren Duft mit Noten von reifen Wildäpfeln, knackigen Birnen und geschälten Quitten. Der Marca Oro Prosecco ist ein idealer Begleiter festlicher Anlässe und feiner Fischgerichte.
Mionetto MO Prosecco DOC Treviso
Die Auswahl bester Trauben des Prosecco-Gebiets erlaubt die Gewinnung eines feinen Spumante, der die charakteristischen Eigenheiten der Rebsorte zur maximalen Geltung bringt. In der Farbe ist er hellgelb mit grünlichen Reflexen und verfügt über eine feine Perlage. Im Geschmack spiegelt sich ein harmonisches Süße-Säure-Spiel wider. Die Wurzeln der Kellerei Mionetto reichen bis ins Jahr 1887 zurück. Gegründet wurde sie von dem Winzermeister Francesco Mionetto, der eine große Liebe und Leidenschaft zu seiner Heimat und dem Weinbau teilte. Der MO Prosecco eignet sich perfekt als Aperitif. Er passt gut zu Antipasti, Muscheln, Krustentieren, Risotto und Quiche.
Der Crudo Prosecco ist ein saftiger Schaumwein mit einem feinen und frischen Aroma. Aufgrund seines zauberhaften Buketts eignet er sich hervorragend als Aperitif und Begleiter leichter Speisen. Frisch und fruchtig, mit Noten von hellen Blüten, öffnet sich der Schaumwein in der Nase. Zitrusfrüchte, Äpfel und Birnen geben am Gaumen den Ton an und werden von aromatischen Blütennoten umschmeichelt. Im Nachhall zeigt er sich klar und mineralisch. Der Crudo Prosecco passt perfekt zu Pasta mit Meeresfrüchten, Fisch mit Ofengemüse oder einem herzhaften Sommersalat.
Mit seiner einladenden goldenen Farbe und einem duftigen Aroma zieht der Cà del Teo Prosecco sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Erfrischend leicht und fruchtig weiß dieser italienische Frizzante zu überzeugen. Das Bukett verströmt den Duft von Akazien- und Glyzinienblüten. Am Gaumen präsentiert er sich mit Aromen von reifer Quitte und spritziger Limette. Eine belebende Säure und eine feine Perlage machen diesen Perlwein zu einem prickelnden Genuss. Der Cà del Teo Prosecco passt gut zu Fisch und Schalentieren.