Neuseeland – rassige Weine aus dem Land der Kiwis

Grüne und grasige Noten, exotische Fruchtaromen und unendliche Frische – Sauvignon Blanc aus dem Land der Kiwis versetzt seit Jahren die internationale Weinwelt in Begeisterung. Dabei ist der Weinbau in Neuseeland vergleichsweise jung – und dennoch wird das entlegenste Weinland der Erde als aufstrebender Newcomer gefeiert.

Wir finden: absolut zu Recht – denn die Tropfen aus Neuseeland zeichnen sich durch glasklare Aromen und rassige Fruchtsäure aus!

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Zuwachs in der Weinwelt – Neuseeland als aufstrebender Newcomer 

Der Weinbau in Neuseeland blickt im Vergleich zu dem in der Alten Welt auf eine recht junge Geschichte von nur rund 200 Jahren zurück. 

Dabei hatte es der Wein auf der grünen Insel alles andere als einfach: Zwischenzeitlich war Alkohol durch eine vom Volk bestimmte Prohibition bis 1919 verboten. Erst seit 1960 war es Restaurants dann gestattet, Wein auszuschenken und erst seit 1990 finden neuseeländische Weinfreunde ihre flüssigen Lieblinge in den Regalen von Supermärkten und Lebensmittelläden. 

Die kleine Weinbaunation keltert mit rund 260 Millionen Litern im globalen Vergleich nur 1 % Prozent der Weltproduktion. Dafür gilt das Land des Silberfarns als ernstzunehmender Exporteur, denn die dortigen Winzer verkaufen zwei Drittel ihrer Produktion an Genussfreunde in der ganzen Welt.

Seit den 1990er Jahren wird die Weinanbaufläche in Neuseeland stetig erweitert. Allein vom Jahr 2000 bis heute hat sich die Rebfläche von 11.000 Hektar auf nahezu 35.000 Hektar vergrößert. Die angelegten Weinberge und Rebgärten verteilen sich auf 12 Anbaugebiete, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Weinbau in Wanaka – die einzelnen Anbaugebiete unterscheiden sich durch facettenreiche Klimata
Nord und Süd – Vielfältige Klimata am südlichen Ende der Erde

Der Weinbau in Neuseeland ist über beide Inseln verteilt, die Ertragsrebfläche beträgt rund 35.000 Hektar. Damit hat sie sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdreifacht. Klimatisch wird das entlegene Weinland von manchen Experten mit Regionen wie dem Burgund oder Bordeaux verglichen.

Neuseeland ist langgezogen und erstreckt sich von Nord nach Süd über 1.600 Kilometer, sodass hier durchaus merkliche Unterschiede in der Witterung bestehen. Aufgrund der isolierten Lage inmitten des Pazifiks herrscht dort aber insgesamt ein weitgehend kühl-maritimes Klima mit mäßig warmen Sommern und milden Wintern. Der Einfluss des Stillen Ozeans, starke Westwinde und die reichhaltige Niederschlagsbildung in den Bergen lassen regional aber verschiedene Bedingungen entstehen:

Im Norden ist das Klima tendenziell wärmer, rund um Auckland fast schon subtropisch, während der Süden eher kühler und die Region um Central Otago sogar schon kontinental geprägt ist. 

Viele Sonnenstunden gepaart mit der nächtlichen Kühlung durch Meeresbrisen und einer langen Reifeperiode lassen hier Trauben mit einem hohen Zuckergehalt und reifen Aromen entstehen, ohne dass sie ihre markante Fruchtsäure einbüßen.

Ein Problem, mit dem die Reben in der Reifungsphase zu kämpfen haben, sind nicht die Temperaturen, sondern die reichlichen Niederschläge. Diese machen sich in der Lesezeit oft durch faule Trauben bemerkbar. 

Immerhin sind die Böden in der Regel durchlässig, wurzelschädigende Staunässe kommt also nicht auf. Allerdings lässt der Nährstoffreichtum in den Böden die Triebe und Blätter der Rebe kräftig wachsen. Um diese extreme Wüchsigkeit in den Griff zu bekommen, haben die neuseeländischen Weinbauern spezielle Erziehungsmethoden entwickelt. 

Durch die klimatischen und geografische Besonderheiten ist es den Neuseeländern ein wichtiges Anliegen, die negativen Folgen des Weinbaus sowie der Kellertechnik auf die Umwelt abzumildern. Mit diesem noblen Ziel im Auge wurde deshalb “Sustainable Winegrowing New Zealand” gegründet. Eine Initiative, die entsprechende Standards für die Produzenten gesetzt hat.

Sauvignon Blanc aus Neuseeland besticht durch sein “scharfes” und klares Aromenprofil
Aus dem Land der Kiwis – Sauvignon Blanc, Pinot Noir & Co. 

Der Erfolg der Weine aus Neuseeland ist vor allem einer Rebsorte, dem Sauvignon Blanc, zu verdanken. Er brachte Neuseeland sozusagen in die „Erste Liga“ der Weinwelt. Neben der neuseeländischen Nummer 1 werden auch aus Pinot Noir, Chardonnay und den roten Bordeaux-Sorten Cabernet Sauvignon sowie Merlot international konkurrenzfähige, anerkannte Spitzenweine hergestellt. Großen Erfolg feiern auch Riesling und Syrah – zudem sind noch mehr als 25 weitere Rebsorten in den Weinbergen Neuseelands zu finden. 

Auch die Schaumweine vom anderen Ende der Welt genießen immer mehr internationale Anerkennung. Sie werden wie in der Champagne aus Chardonnay und Pinot Noir verschnitten und nach der „Methode traditionelle“ in der Flasche vergoren.

Weinbau auf der Nordinsel: 

Die wichtigsten Anbaugebiete auf der Nordinsel sind: Auckland, Waikato, Bay of Plenty, Gisborne, Hawke’s Bay und Wairarapa. Zudem gibt es noch kleinere Gebiete in der Provinz Northland – wobei genau dort der neuseeländische Weinbau seinen Ursprung hat. 

Im warmen Auckland fühlen sich trotz feuchtem Klima Chardonnay, Merlot und Syrah wohl. In Gisborne entsteht Chardonnay mit markanten Aromen reifer, tropischer Früchte. Darüber hinaus gedeihen dort hochwertiger Gewürztraminer sowie ein wenig körperreicher Pinot Gris, wenn auch beide in eher geringen Mengen.

Das Anbaugebiet Hawkes Bay hat ein sehr hohes Ansehen mit seinen Rotweinen erworben, denn es ist das wärmste aller wichtigen Anbauzentren und hat die meisten Sonnenstunden. Das an der Ostküste gelegene Gebiet ist geprägt von fruchtbarem Schwemmland, Kies und Lehm. Hawkes Bay ist eine der wenigen neuseeländischen Regionen, in der die Bordeaux-Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot voll ausreifen – und selbst Syrah wird hier richtig gut. Aus Cabernet Sauvignon und Merlot werden hier feine und elegante Verschnitte erzeugt, die durch ihre reintönigen Fruchtaromen bestechen. Diese Tropfen kommen dann den feinen Roten aus Frankreich viel näher, als viele Gewächse aus Kalifornien, Chile, Argentinien, Südafrika und Australien.

Weinbau auf der Südinsel: 

Auf der Südinsel Neuseelands liegen die Weinberge vor allem um Nelson, Canterbury und Marlborough, dem bedeutendsten Weinbauzentrum des Pazifik-Staates. Das Anbaugebiet mit dem Label “Südlichste Weinregion der Erde” befindet sich in der Provinz Otago, auch Central Otago genannt.

Rund 60 % der Weingärten Neuseelands liegen in Marlborough und hier herrscht der Sauvignon Blanc als König der neuseeländischen Rebsorten. Auf kiesigen Sandböden mit zum Teil großen Steinen an der Oberfläche werden neben der №1 – dem Sauvignon Blanc –, auch Pinot Noir, Chardonnay und Riesling angebaut. Die relativ geringe Niederschlagsmenge und die trockenen Sommer in Marlborough führen jedoch dazu, dass die Reben mitunter künstlich bewässert werden müssen.

Im trockenen Central Otago wird überwiegend Pinot Noir angepflanzt, denn das kontinentale Klima, der beträchtliche Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur sowie die sehr intensive Sonneneinstrahlung bringen als Ergebnis körperreiche, saftige Pinot Noirs mit reifen Tanninen und weicher Textur hervor, vollgepackt mit konzentrierten Aromen reifer roter Früchte. Weitere wichtige Sorten sind Pinot Gris, Riesling und Chardonnay

Sauvignon Blanc Neuseeland Pinot Noir Weinbau New World Wine
Marlborough – Das Herzstück des Weinbaus in Neuseeland

Im Großen und Ganzen ist der Weinbau in Neuseeland noch sehr jung, aber gerade in den vergangenen Jahren in einem stetigen Wachstum begriffen. Neuseeland hat zwar nur einen kleinen Marktanteil am weltweiten Weinhandel, doch seine Top-Rebsorte Sauvignon Blanc ist in allen Märkten zu einem Kassenschlager geworden. 

Besonders die Spitzen-Tropfen aus Marlborough sind von Weltklasse und können es durchaus mit den Sauvignons von der Loire aufnehmen.

Edmond de Rothschild – Rimapere Sauvignon Blanc 2020

Good as gold! Der beste Sauvignon Blanc Neuseelands! Kaum eingeschenkt verströmt er sein exotisches Bukett von Maracuja, Sternfrucht, Ananas und natürlich Kiwi. Dazu spritzige Zitrusnoten. Frische Zitronenmelisse und angenehm herbe Brennnesseln bringen wiederum viel Kräuterwürze in die Nase. Am Gaumen rollt der Rimapere kräftig einem steinig-mineralischen Finale entgegen – viel Power mit Klasse!

Marisco Vineyards The Ned Pinot Noir 2018

Eine sinnliche Reise in die Weinberge der malerischen Pazifik-Insel. Saftige Kirschen und Cranberries harmonieren mit ausgewogenen Barrique-Noten von getrockneten Feigen, Graphit und Küchenkräutern. Intensiv und schlank rollt der Pinot Noir über die Zunge, wo hochwertige, spürbare Tannine die Sinne berühren. Die belebende Fruchtsäure ist perfekt in die Struktur eingebunden.

Marisco Vineyards The Ned Chardonnay 2017

Intensive Düfte nach reifen Kiwis, Limetten und Sternfrüchten. Tropische Früchte wie Guaven und grüne Mangos sorgen für eine anregende Exotik, der eine dezente Note von getoastetem Brioche gegenübersteht. Am Gaumen unglaublich intensive Fruchtaromen von grünen Birnen und saftiger Ananas, angenehm trocken, mit einer gewissen Cremigkeit, die an geröstete Mandeln und gehackte Haselnüsse erinnert. 

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