Die Geschichte des deutschen Weins

Dass ein köstliches Getränk entsteht, wenn man Traubensaft gären lässt, hat die Menschheit schon recht früh erkannt. Etwa 5.000 bis 3.000 vor unserer Zeitrechnung wurde Weinbau in den Flusstälern Vorderasiens von Indogermanen begründet, aber auch die Ägypter und Assyrer entdeckten die Weinbereitung zur gleichen Zeit. Der gute Tropfen verbreitete sich schnell. Zunächst als Heilgetränk und ab etwa 2.000 vor Christus als Volksgetränk. Wir haben uns gefragt, wie der Wein letztendlich nach Deutschland kam und wie er zu dem wurde, was er heute ist. Taucht mit uns ein in die Geschichte des deutschen Weins.

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Wie der Wein nach Deutschland kam

Als sich der Wein Schritt für Schritt über die Welt verbreitete, fanden auch die Germanen ihren Gefallen daran. Circa 540 vor Christus genossen sie bereits Wein aus Griechenland aus griechischen Trinkschalen. Aber erst 500 Jahre später kam man auf die Idee, selbst Wein zu keltern. In Frankreich gab es dank des griechisch-römischen Einflusses zu der Zeit schon einen gut organisierten Weinbau. Nach der Eroberung deutscher Gebiete nahmen sich die Römer dann auch hierzulande der Sache an. Heute erinnern Weindenkmäler an der Mosel an diese Zeit.  

Das Neumagener Weinschiff ist Teil des Grabmals eines römischen Weinhändlers aus der Zeit um 220 n. Chr., das in Neumagen an der Mosel gefunden wurde.

Unter dem römischen Einfluss breitete sich der Weinbau in weiten Teilen Deutschlands aus. Der sogenannte „Weinkaiser” Probus, der es den Einwohnern der römischen Provinzen Gallien, Hispanien und Britannien erlaubte, Wein anzubauen, spielte hierbei eine entscheidende Rolle. Damals wurde sogar an der deutschen Ostsee Wein angebaut. Aber es gab auch immer wieder Rückschläge. Dazu gehört beispielsweise die Völkerwanderung um 500 nach Christus, bei der der Weinbau bei uns fast in Vergessenheit geriet. Später, während des Dreißigjährigen Kriegs, wurden viele Weinanbaugebiete gänzlich zerstört. Trotzdem schafften es die etablierten Weinbauregionen, sich immer wieder zu erholen und den Weinbau weiter voranzutreiben. 

Münze vom Weinkaiser Probus
Alte Münzen mit dem Abbild des „Weinkaisers” Probus.

Die Menschen tranken zwar schon vor Jahrtausenden Wein, dennoch ist der Wein von damals nicht mit dem heutigen vergleichbar. Würden Sie heute einen Wein im Stil des vorletzten Jahrtausends probieren, würde er Ihnen vermutlich nicht sonderlich gut schmecken.

Wie Deutscher Wein zum wahren Genuss wurde

Um guten Wein herzustellen, benötigt es vor allem Wissen. Genau das hat den Winzerinnen und Winzern lange Zeit gefehlt oder wurde nicht ausreichend verbreitet. In den letzten 300 Jahren hat sich die Qualität von Wein im allgemeinen enorm verbessert. Einen ersten Schritt für mehr Weinqualität unternahmen die Klöster. Sie eigneten sich das Wissen römischer Weinbauspezialisten an und setzten es um. Ein weiterer positiver Einfluss kam aus Frankreich. Dort bestand bereits eine ausgeprägte Qualitätsweinbaukultur, die sich viele Anrainer einfach abschauten. Um 1900 entstanden in Deutschland Winzerschulen, Forschungsanstalten und Winzergenossenschaften. Sie revolutionierten den Weinbau und machten ihn zu dem, was er heute ist. Zu den wichtigsten Motoren des heutigen Qualitätsweinbaus in Deutschland gehört der VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter), auf den das Weingut Dr. von Bassermann-Jordan einen großen Einfluss ausübte. 

Das Weingut Dr. von Bassermann-Jordan hat die Geschichte des Deutschen Weins mit geprägt.
Das Weingut Dr. von Bassermann-Jordan hat die Geschichte des Deutschen Weins mit geprägt.

Auch die Politik mischte mit und erließ Gesetze zur eindeutigen Kennzeichnung von Wein. Die Unterteilung in verschiedene Qualitätsstufen wurden von ihr mit auf den Weg gebracht.

Herausforderungen und Weiterentwicklung des deutschen Weins

Die Geschichte des Deutschen Weins wird Jahrgang für Jahrgang weitergeschrieben. Auch heute gibt es erfreuliche Weiterentwicklungen und herbe Rückschläge. Nicht zuletzt denken wir dabei an die Überflutung des Ahrtals 2021 und die damit verbundenen Herausforderungen der Klimaerwärmung. Unsere Winzerinnen und Winzer sind heute besser denn je ausgebildet und schauen optimistisch in die Zukunft. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, wächst die Rebfläche in Deutschland stetig. Wer weiß, vielleicht können wir bald wieder Weine von der Ostsee probieren.

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